Trainingslager 2014 in Cuxh.-Sahlenburg

40 Leichtathleten - 2 Ziele: Sport und Spaß

Das klassische, leider nicht vollständige,  Gruppenfoto. (unten weitere Fotos mit Text versehen)
Das klassische, leider nicht vollständige, Gruppenfoto. (unten weitere Fotos mit Text versehen)

 

Wenn die SG Wenden, als wahrscheinlich Deutschlands stärkster Verein im Bereich Langstreckenlauf, ins Ostertrainingslager fährt, ist das für alle Beteiligten ein Abtauchen in den Tagesrhythmus einer anderen Welt. Weg vom Alltag, sich fast den ganzen Tag (sprachlich und aktiv) nur mit Sport, speziell dem Laufsport, beschäftigen, mit den Menschen zusammen sein die man fast schon als Familie ansieht, das sind die erfreulichen und leistungsfördernden Attribute eines solchen Trainingslagers.

Wie schon in den vergangenen Jahren, war auch in diesem Jahr wieder Cuxhaven-Sahlenburg, mit seinem schon „berühmt berüchtigten“ Wernerwald das Ziel der 40-köpfigen Gruppe. Im „Haus zu Sahlenburg“, unter der Leitung von Dr. Inka Zschiedrich und Tobias Bach, sind die Wendener schon alte Bekannte und immer gern gesehene Gäste. Die lockere, freundliche und entspannte Atmosphäre im Haus trägt nicht unwesentlich zum Erfolg des Trainingslagers bei.

 

Die Athletinnen und Athleten im Alter von 15 bis 40 Jahre wollten dort in den 5 Tagen von Gründonnerstag bis einschl. Ostermontag, ihre schon sehr gute Leistungsfähigkeit mit einer sportlichen „Intensivkur“ noch weiter perfektionieren. Unter der kompetenten Leitung der Trainer Egon Bröcher, Laura Heller und Frank Weidmann war der Boden für den Erfolg besten bereitet. Akribisch und muntiös werden die Trainingsprogramme und Intensitäten auf jeden Einzelnen abgestimmt. Leistungsstand, Gefühl des Sportlers und eventuelle Anfälligkeiten spielten bei der Zusammenstellung der Trainingsgruppen eine entscheidende Rolle. Cheftrainer Egon Bröcher: “Wichtig ist, dass der Athlet direkten Kontakt zum Trainer hat. Dann kann man im direkten Gespräch viel erfahren und entsprechend steuern. Das ist bei uns aber nicht nur im Trainingslager so.“ Und tatsächlich finden solche Kontakte wie im folgenden Beispiel auch in der Praxis statt. Wenn sich Simon Huckestein nach vielen harten Trainingseinheiten etwas schwergängig zum allabendlichen Essen bewegt, ist das Anlass zur Nachfrage und Klärung. Teils bis in die späten Abendstunden hinein werden die Trainingspläne und Gruppen für den nächsten Tag zusammengestellt. Wenn diese dann im DIN A 4 Format für alle sichtbar aufgehängt werden, drücken sich die Athleten/innen daran die Nasen platt und der eine oder andere nimmt sicher die gestellten Aufgaben etwas nervös mit in die letzten Gedanken des Tages bevor ihn der Schlaf übermannt.

 

Bemerkenswert ist, wie intensiv und ehrlich alle an der eigenen Form arbeiten. Beginnt der Tag für Otto Normalverbraucher mit Frühstück, beginnt er im Trainingslager mit Gymnastik um 7.00 Uhr. Die beiden Laufeinheiten des Tages (10.15 Uhr und 16.00 Uhr) werden im nahe gelegenen Wernerwald absolviert. Der 400 ha große Küstenwald bietet wirklich alles was ein Läuferherz begehrt. Schutz vor dem immer stark wehenden Nordseewind, wunderschöne Waldwege mit weichem Untergrund und für die Trainer/in immer wieder die Möglichkeit Kontakt mit den Läufern aufzunehmen. In Form von Tempoeinheiten und Dauerläufen legen so die stärksten Athleten/innen in den 5 Tagen, in diesem Jahr bei idealen Bedingungen, 120-140 Kilometer (!) zurück. Um das Training ausgeglichen und vielseitig zu gestalten gibt es zum „Nachtisch“ am Abend noch Dehnung und Kräftigung vom Spezialisten Frank Weidmann. Genaue Trainingsangaben bleiben selbstverständlich Betriebsgeheimnis der SG Wenden.

 

Um dahinter nicht Arbeit sondern Freude zu finden sollte man schon etwas Spaß an der Bewegung mitbringen – dann wird man aber zum Bewunderer. Doch nicht nur im Wernerwald findet Sport statt, sondern auch in zahllosen Gesprächen der Athleten/innen untereinander. Auf der eigens für die SG Wenden reservierte obere Etage im „Haus zu Sahlenburg“ wohnen jung und alt eng beieinander. Bei 80ger Jahre Hard Rock werden auf dem Flur die letzten Dehnübungen absolviert. Ernährung bei Sportlern/innen, was macht die Konkurrenz, wo sind die nächsten Wettkämpfe und wie bekomme ich kleine oder große Verletzungen in den Griff, sind die Themen die bewegen. Beneidenswert ist jeder der ein Teil dieser Gruppe sein darf. Nicht nur die Nachwuchläufer/innen und Lagerneulinge von Trainerin Laura Heller zeigten sich vom Ablauf beeindruckt, sondern auch die „Gastläufer“ Christian Jung vom TuS Deuz sowie Kaderathlet Bo Bradt und sein Trainer Björn Möller aus Ibbenbüren. SG Läufer Henning Grüne ließ es sich nicht nehmen seinen Familien-Osterurlaub im 40 km entfernten Bremerhaven für Trainingseinheiten in Sahlenburg zu unterbrechen.

 

Von Kunibert Rademacher - Teilnehmer und Genießer.

 

 

P.S.: Für jeden Sportschuhverkäufer noch eine interessante Information:   Der Neuwert der auf dem Flur abgestellten Sportschuhe beläuft sich auf etwa 10.000 Euro.