Überraschender Turnerfolg der SG Wenden beim Bezirkspokal

In den Sommerferien kam die Ausschreibung für den Bezirkspokalwettkampf -  einem Wettkampf, bei dem jede Turnerin für jedes der vier Geräte Stufenbarren, Schwebebalken, Boden und Sprung eine eigene Kür zusammenstellen muss, die verschiedene Anforderungen  zu erfüllen hat. Die Turnerinnen und Trainer der SG Wenden hatten an solchen Wettkämpfen bislang nicht teilgenommen und waren ein unbeschriebenes Blatt bei Kompositionsanforderungen, A-Teilen, Nationalen oder Turnerischen Elementen. Dennoch stellte man sich hinsichtlich der turnbegeisterten Jugendlichen die Frage, ob ein solcher Wettkampf nicht eventuell mal eine Abwechslung sein könnte.

Ein kurzes Meinungsbild mit den sechs ältesten Turnerinnen der SG Wenden war einstimmig: darauf haben wir Lust! Also mussten in Windeseile Küren erstellt werden, die den Fähigkeiten, aber auch den Charakteren der sechs Mädchen entsprachen. Mit viel Arbeit - auch außerhalb des Trainings - haben die Mädchen an ihren Übungen gebastelt, ausprobiert, Musik gewählt… Und dann hieß es: Jetzt müssen wir das noch üben, damit es auch schön wird. Die letzten vier Wochen lief also erstmalig Musik in der Wendener Turnhalle, die bei den jüngeren Mädchen für viel Staunen sorgte.

Mit wenig Erwartungen fuhren am 16.11.2024 fünf Turnerinnen (Valeska Thiersch, Amelie Stracke, Anna Lia Schamne, Emmi Müller, Merle Schröder), eine Kampfrichterin (Lea Schneider), eine Betreuerin (Maria Solbach, die verletzungsbedingt nicht turnen konnte) sowie die Trainerin (Miriam Wirtz) nach Gleidorf, um Luft im neuartigen Wettkampfgefilde zu schnuppen.

Den Anfang machten die Übungen am Stufenbarren, die solide und den Erwartungen gemäß geturnt wurden. Als zweites Gerät stand der Schwebebalken auf dem Programm, der im Fall der SG Wenden seinen Beinamen „Zitterbalken“ alle Ehre machte. Acht Stürze bei vier Turnerinnen – das ließ die Trainerin an den Rand der Verzweiflung bringen. Es folgten die Bodenküren, die den Mädchen ihre Sicherheit zurückbrachten. Auch das letzte Gerät, der Sprungtisch, verlief nach Plan.

Als die Siegerehrung nahte, war für die Gruppe klar, dass sie nach dem Balkendesaster keinen großen Erfolg zu erwarten hatte, ein solcher Wettkampf aber genau deshalb im nächsten Jahr wieder geturnt werden sollte. Umso größer war die Freude, als zunächst Emmi Müller als beste Mehrkampfturnerin mit einer Goldmedaille verziert wurde. Aus dem Staunen heraus kamen weder Turnerinnen noch Trainerin als dann auch noch die gesamte Mannschaft den ersten Platz einnehmen und den großen Wanderpokal entgegen nehmen durfte.

Und damit ist klar: Im nächsten Jahr müssen die Turnerinnen der SG Wenden wieder teilnehmen, denn der Wanderpokal muss weitergegeben werden.

 

 

 

MW